Mit rund 120 Teilnehmenden fand die Weiterbildungstagung der GSLI grossen Anklang. Unter dem Titel «Listerien – der unsichtbare Feind» sprach die GSLI ein Thema an, das auf breites Interesse bei Vertretern aus Industrie, Gewerbe und Vollzug stiess. Die Prävention von Listerien – insbesondere Listeria monocytogenes bleibt ein zentrales Anliegen in lebensmittelverarbeitenden Betrieben.
Die Bedeutung des Themas spiegelte sich auch in der hochkarätigen Besetzung der Referierenden wider. Nach der Begrüssung durch den GSLI-Präsidenten und Moderator der Tagung, Stefan Dennler, richtete Dr. Jürg Daniel, Kantonschemiker des Kantons St. Gallen, ein Grusswort an die Anwesenden.
Dr. Matthias Schlegel von der HOCH (Health Ostschweiz) stellte das Krankheitsbild der Listeriose beim Menschen vor. Er zeigte eindrücklich auf, wie vielfältig die Symptome sein können und welche Auswirkungen die Krankheit auf den menschlichen Körper hat.
Prof. Dr. Roger Stephan, Leiter des Instituts für Lebensmittelsicherheit und -hygiene an der Vetsuisse-Fakultät der Universität Zürich, erläuterte die Grundlagen zu Listeria monocytogen aus lebensmittelhygienischer Sicht. In einem weiteren Vortrag nach der Pause ging er auf die Bedeutung des Umfeldmonitorings im Rahmen der betrieblichen Selbstkontrolle ein.
Das überarbeitete BLV-Informationsschreiben 2020/7 wurde von Dr. Nadine Gerber, stellvertretende Kantonschemikerin des Kantons Zürich, vorgestellt. Sie erläuterte die Inhalte und deren Umsetzung aus Sicht der Betriebe und der Vollzugsbehörden.
Für den ebenso wichtigen Austausch unter den Beteiligten, konnte die Zeit des Mittagessens genutzt werden. Die Küche unseres Tagungszentrum Klinik und Hotel Oberwaid in St. Gallen verwöhnte uns während des Stehlunches mit allerlei Schmankerl und Köstlichkeiten.
Holger Schmidt von der EHEDG (European Hygienic Engineering & Design Group) zeigte auf, wie essenziell ein durchdachtes Hygienic Design für die effektive Reinigung von Anlagen und Geräten ist. Kleine Modifikationen an Anlagen können schon positive Effekte erzielen.
Was eine korrekte Reinigung ausmacht, erklärte Dr. Hansruedi Mürner von der Halag AG. Er betonte die Bedeutung einer gezielten, umfassenden Reinigung und der Vermeidung von Biofilmen als zentrale Elemente der Prävention und Betriebshygiene.
Prof. Dr. Lars Fieseler von der ZHAW brachte den Teilnehmenden auf unterhaltsame Weise die Wirkungsweise und Einsatzmöglichkeiten von Bakteriophagen näher – ein innovativer Ansatz mit Potential, der in der Schweiz noch am Anfang steht.
Zum Abschluss berichtete Sandra Wohlwend, Leiterin Qualitätssicherung bei der Eisberg AG, aus der Praxis. Sie schilderte eindrucksvoll den Umgang mit einem Listeria monocytogenes-Fall im eigenen Betrieb – ein greifbares Beispiel für den „unsichtbaren Feind“ im Alltag. Die GSLI bedankt sich herzlich bei allen Referierenden und Gästen. Der Tag war geprägt von wertvollem Wissenstransfer und lebendigem Austausch – ein voller Erfolg!